Gebrauchte Handys kaufen – warum es nicht immer das brandneue Modell sein muss

Aktuelle Smartphones weisen zahlreiche Vorteile bei Leistung, Technik und Design auf. Allerdings kosten sie oft viel Geld. Führende Hersteller präsentieren und verteuern die Neuerungen fast jährlich. Ein gebrauchtes Modell aus dem Vorjahr kann jedoch immer noch gute Dienste leisten, wenn einige Punkte beim Kauf beachtet werden.

Was bedeutet überhaupt „gebraucht“?

Die Ansichten darüber, was „gebraucht“ bedeutet, gehen weit auseinander. Häufig können bereits genutzte Smartphones auf verschiedenen Online-Plattformen ersteigert werden. Dort handelt es sich in der Regel um gebrauchte Handys von privat. Die gleichen rechtlichen Garantien wie beim Händler gelten dabei nicht. Was der eine Nutzer durchaus ohne falsche Absichten als „leichte Gebrauchsspuren“ beschreibt, empfindet ein anderer Nutzer mitunter schon als Totalschaden.

Im Prinzip kann davon ausgegangen werden, dass Abnutzungsspuren an den Kanten und auf der Rückseite vorkommen können. Kratzer am Display wären dagegen schon ein größerer Makel.

Der Käufer darf deshalb nicht auf die allgemeinen Beschreibungen vertrauen, er muss nachfragen. Welche Mängel existieren im Vergleich zu einem neuen Smartphone? Die meisten Anbieter antworten durchaus ehrlich.

Gebrauchte Handys vom Händler

Mittlerweile haben sich zahlreiche Händler auf dem Markt für gebrauchte Handys etabliert. Besonders bei Onlineshops gibt es eine breite Auswahl. Dort kosten die Modelle mehr als beim Privatkauf, es gibt dafür jedoch die eine oder andere Garantie. Einige Händler bieten einen Gewährleistungszeitraum für zwölf Monate. Das bietet Sicherheit für den Gebrauch des Handys.

Es werden sogar verschiedene Qualitätsstufen gebrauchter Smartphones angeboten. So hat der Kunde die freie Wahl, ob er weniger Geld für ein Modell mit starken Gebrauchsspuren ausgibt oder mehr investieren möchte.

Refurbished Smartphones stehen neuen Modellen kaum nach. Sie wurden umfassend überholt und instand gesetzt. Diese Praxis bewährt sich seit Jahren bei elektronischen und digitalen Geräten.

Wer traditionell offline kauft, hat die Möglichkeit, sich das Gerät anzuschauen. In Großstädten gibt es dafür etliche Geschäfte. Der Kunde sollte ein wenig mit dem Handy herumspielen und sich dabei von der einwandfreien Funktionalität überzeugen. Onlineplattformen stellen zumindest auf Nachfrage Fotos von den Bereichen mit Gebrauchsspuren zur Verfügung. Eigentlich wäre es selbstverständlich, diese Informationen auf der offiziellen Angebotsseite zu finden. Diesen Service bietet jedoch nicht jeder Händler.

Ein gebrauchtes Handy hat durchaus Nachteile

Generell bestehen beim Kauf eines gebrauchten Handys einige Einschränkungen bei der Qualität und der weiteren Nutzung.

1. Auf das Garantierecht kann nicht mehr oder nur für kurze Zeit zurückgegriffen werden.
2. Einige Bauteile verlieren mit der Zeit an Qualität, z.B. der Akku. Die Batterieleistung eines zwei Jahre alten Modells liegt deshalb deutlich unter der eines fabrikneuen Produkts.
3. Mit der Zeit stellen die Hersteller die Software-Updates für ältere Smartphones ein. Für ein ca. zwei Jahre altes Modell sind kaum noch oder nur mit kritischen Sicherheitslücken Updates zu bekommen. Wer auf neue Software Wert legt, die der Hersteller ständig aktualisiert, wird hier kaum nach seinen Bedürfnissen bedient.

Ein älteres Modell lohnt sich trotz Einschränkungen

Neue Smartphones liegen voll im Trend, haben aber auch den entsprechenden Preis. Wer mit dem Handy normal telefonieren möchte und es vorwiegend als Nutzobjekt sieht, kann durchaus ein gebrauchtes Modell erwerben. Dabei bietet der Kauf beim Händler einige Vorteile. Ein Kauf beim privaten Anbieter spart meist Kosten, dafür fallen jedoch Garantien und einige andere Vorteile weg.

Titelbild: ©iStock – Bet_Noire