Die Fettvereisung – auch als Kryolipolyse bekannt – hat längst in Hollywood von sich reden gemacht, Stars wie Demi Moore und Daniel Craig schwören darauf. Ein neuer Trend lautet Fettverlust durch Kälte. Klingt einfach, ist auch einfach und vor allem mit weniger Nebenwirkungen verbunden als die klassische Fettabsaugung.
Vier Grad Celsius für die Fettzellen
Zu viel Körperfett ist ein Problem, mit dem sich zahlreiche Frauen und Männer plagen. Selbst eine Gewichtsreduktion führt nicht immer zum Abbau aller Pölsterchen. Die Gene sind dafür verantwortlich, wie viele Fettzellen im Körper vorhanden sind. Im Rahmen einer Gewichtsabnahme schrumpfen die Zellen, bleiben aber im Körper vorhanden. Eine große Anzahl an Körperfettzellen kann somit für unschöne Polster verantwortlich sein, ohne dass diese gefüllt sind. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe an Fett-weg-Methoden auf dem Markt. Eine davon ist die Kryolipolyse.
Hierbei werden gewisse Areale des Körpers durch Kälte dazu angeregt, Fettzellen abzubauen. Eine Temperatur von vier Grad sind ausreichend, um den kälteempfindlichen Zellen den Garaus zu machen. Hierfür werden elektronische Kälteplatten auf die betroffenen Gebiete aufgebracht und für einen Zeitraum von 30 – 40 Minuten genutzt. Der Patient selbst spürt von der Kälte nichts, es gibt keine Erfrierungen oder Schmerzgefühle.
Bei Übergewicht keine Fettvereisung
Die Kryolipolyse ist ein Verfahren mit dem Fettzellen verschwinden können. Durch die Kälte entwickeln sich schmerzlose Entzündungen in den Zellen und sie zerstören sich selbst. Anschließend werden die überschüssigen Fettzellen auf natürlichem Wege über das Lymphsystem abgebaut. Eine Lymphdrainage kann im Anschluss an die Kryolipolyse den Erfolg steigern. Was wie ein Traum für jeden Menschen mit Übergewicht klingt, ist leider nicht für jeden geeignet.
Folgende Personengruppen kommen für die Kryolipolyse nicht in Frage:
- schwangere Frauen
- Frauen und Männer mit starkem Übergewicht
- Personen, die vor kurzem eine Operation hatten
Bei Übergewicht ist die Ursache für die Fettdepots nicht die Fettzelle selbst, sondern die Füllung. Erst wenn das überschüssige Fett abgebaut ist, kann eine Kältetherapie den Erfolg weiterhin unterstützen.
Kaum Risiken, große Erfolge
Bislang war die klassische Fettabsaugung Mittel der Wahl, wenn es um die Reduktion lästiger Fettpolster ging. Diese wird mehr und mehr durch die Anwendung von Kälte abgelöst. Ein großer Vorteil ist, dass die Fettvereisung kaum nennenswerte Nebenwirkungen hat. Die Kälteanwendung erfordert weder eine Narkose oder eine Betäubung, noch wird die Haut invasiv geöffnet. Die Kälteplatten werden lediglich auf die Haut gelegt und können zu Rötungen innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Behandlung führen. Wird parallel eine Lymphdrainage durchgeführt, kann sich ein sehr leichter Muskelschmerz innerhalb der ersten 24 Stunden ausbilden, der rasch von allein verschwindet.
Es sind pro Areal durchschnittlich zwei Anwendungen erforderlich, jede Einheit dauert 30 – 40 Minuten. Zu beachten ist aber, dass bei einer sehr ungesunden Ernährung mit einem hohem Kohlenhydratanteil die Gefahr besteht, dass die Fettzellen zurückkehren und erneut Polster ausbilden. Eine gesunde Ernährungsweise kann den langfristigen Erfolg der Kryotherapie unterstützen.
Video: Kryolipolyse: Eiskalt abnehmen mit Kälte und Reizstrom?
Fazit: Lästige Polster einfach auf Eis legen
Was in Hollywood bereits Furore macht, kehrt endlich auch nach Deutschland. Die Therapie wird dabei zu verschiedenen Zwecken eingesetzt. Ob Linderung von Muskelschmerzen, Beseitigung von Falten oder Abbau von Fettzellen. Der Boom scheint nicht mehr aufzuhalten, es gibt immer mehr Anbieter, die verzweifelten Frauen und Männern endlich zur perfekten Form verhelfen. Die Kosten sind überschaubar, die Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen Schönheitsoperationen beinahe nicht vorhanden und der Effekt vielversprechend. Die einzigen Polster, die eine Fettvereisung überstehen, sind die Sofapolster.
Titelbild: ©iStock.com – Daniel Chetroni