Sommer, Sonne, Strand, viel nackte Haut, komplizierte Beziehungen und jede Menge spektakulärer Rettungen – mit diesem Rezept gelang Baywatch in den Neunzigern der Aufstieg zur zeitweise populärsten Fernsehserie der Welt. 16 Jahre nach ihrem Ende läuft der erste Baywatch Film 2017 im Kino an. Es wird sich zeigen, ob er an den Erfolg seines Vorbild anknüpfen kann.
Lange Planung mit wechselnder Besetzung
Erste Gerüchte um das Projekt kamen bereits 2007 auf, die allerdings erst fünf Jahre später offiziell bestätigt wurden. Als Regisseur sollte Robert Ben Garant einspringen, der mit der fiktiven Doku-Serie Reno 911! selbst eine erfolgreiche Fernsehreihe entworfen hatte. Weitere drei Jahre später betrauten 2015 die Produzenten schließlich Seth Gordon mit der Regie des inzwischen mehrfach umgeschriebenen und überarbeiteten Drehbuchs.
Als Darsteller stand zu diesem Zeitpunkt lediglich Dwayne Johnson fest, der David Hasselhoff in der Rolle von Mitch Buchannon ersetzt. Innerhalb der kommenden sechs Monate wurde das Casting gehalten und die weiteren Rollen besetzt, darunter etwa Zac Efron, Kelly Rohrbach als C.J. Parker und Alexandra Daddario als Summer Quinn.
Neue Geschichte vor einem alten Hintergrund
Die Handlung des neuen Baywatch Film von 2017 gliedert sich nahtlos in die Serie ein. Fans erwartet ein Wiedersehen mit ihren beliebtesten Figuren. In dem Film zu sehen sind unter anderem:
- Mitch Buchannon (Dwayne Johnson): Der gewissenhafte Chef der Rettungsschwimmer, der die Mannschaft zusammenhält.
- Matt Brody (Zac Efron): Ein ehemaliger Schwimmer bei den Olympischen Spielen, der aus PR-Gründen in das Team kommt und seine Tätigkeit eher locker nimmt.
- C.J. Parker (Kelly Rohrbach): Das Model übernimmt die Rolle von Ikone Pamela Anderson und hat wie ihre Vorgängerin mit diversen Beziehungsproblemen zu kämpfen.
- Summer Quinn (Alexandra Daddario): Summer ist nicht nur schön, sondern auch ehrgeizig – und privat von ihrem neuen Kollegen Matt sehr angetan.
Video: Baywatch (2017) – Official Trailer – Paramount Pictures
Alle privaten Probleme treten jedoch in den Hintergrund, als die skrupellose Investorin Victoria Leeds (Priyanka Chopra) mit aller Macht versucht, die Grundstücke am Strand zu übernehmen. Das Geld dafür stammt unter anderem aus ihrem florierenden Drogenhandel, den sie quasi direkt vor der Haustür der Rettungsschwimmer betreibt. Diese müssen nun als Team zusammenarbeiten, denn Victoria schreckt auch vor Mord nicht zurück.
Gespaltene Kritik schwankt zwischen Unglauben und Begeisterung
In Spitzenzeiten erreichte die Serie in den Neunzigern bis zu einer Milliarde Zuschauer weltweit, die die wöchentlichen Folgen anschauten – sehr zur Überraschung vieler Kritiker. Diese bezeichneten das Geschehen häufig mit wenig schmeichelhaften Worten: Naiv, dümmlich und oberflächlich – sind nur einige von ihnen.
Da wundert es nicht, dass auch der Baywatch Film von 2017 in ihren Augen nur selten Gnade findet. Allerdings muss man ihm durchaus zugute halten, dass er seinen Ruf mit einem Augenzwinkern und Selbstironie aufgreift – auch wenn dabei einige Witze tief unter der Gürtellinie landen.
Ein würdiger Nachfolger einer umstrittenen Serie
Tiefsinnige, philosophische Dialoge und einen subtilen Plot sucht der Zuschauer in dem Baywatch Film 2017 vergeblich. Das war aber auch niemals zu erwarten, denn stattdessen gibt es ausgiebige Nahaufnahmen sportlicher Körper und knapp bekleidete Frauen und Männer im besten Alter.
Es hat sich also nur wenig geändert, außer dass die Badeanzüge vielleicht noch etwas enger und Sprüche und Witze ein- oder vielmehr zweideutiger geworden sind. Wer Baywatch sieht, weiß in der Regel, was ihn erwartet – und wird von dem ersten Kinofilm nicht enttäuscht werden.
Titelbild: ©istock – aragami123345