Eisbaer Knut – Wenn Tiere als Marketinginstrument genutzt werden

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Der Eisbaer Knut wurde zum Medienstar

Der Eisbaer Knut wurde zum Medienstar

Die Geschichte und das große Medieninteresse, die der Eisbaer Knut nicht nur bei den Menschen in Berlin, sondern in ganz Deutschland hervorgerufen hat, zeigt, wie leicht es möglich ist, Tiere durch geschickte Vermarktung zu einem Publikumsmagneten zu machen.

Der Medienstar Knut

In Deutschland wurden seit 1980 ungefähr 70 Eisbären geboren, doch keiner hat eine solche Resonanz in der Bevölkerung erfahren wie der Eisbaer Knut. Es handelt sich dabei keineswegs um Zufall, sondern ist das Ergebnis einer ganz gezielten Werbekampagne. Monate bevor der Eisbaer Knut der Öffentlichkeit präsentiert wurde, berichtete der RBB wöchentlich vom Zooleben des kleinen Eisbären. Dazu kamen noch ein Blog und ein Webarchiv mit Bildern von Eisbaer Knut. Als Knut der Eisbaer mit 15 Wochen am 23. März 2007 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, zog er schon tausende von Besuchern an. Zu diesem Ereignis waren Bundesumweltminister Sigmar Gabriel und 500 Journalisten aus dem In- und Ausland nach Berlin gekommen.

Das Filmmaterial, das vom RBB verwendet wurde, übernahmen später auch andere Zeitungen, so die Bild, der Berliner Kurier und andere überregionale Tageszeitungen. Es blieb aber nicht bei der Berichterstattung in Deutschland. Auch andere Länder berichteten täglich über den Eisbären. Er brachte es sogar zu einer Titelgeschichte der deutschen Ausgabe der Zeitschrift Vanity Fair. Das Eisbären Logo und der Name „Knut, der Eisbär“ wurde sogar als Markenname eingetragen.

70 neugeborene Eisbären seit 1980, nur einer wird zum Medienstar. Der Grund: bei einem Besuch hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel 500 Journalisten im Gepäck. Eigentlich keine neue Erkenntnis: Medienrummel schafft Quote.

Knut der Eisbaer als Beispiel für perfektes Marketing

Dem Beispiel des Berliner Zoos sind später dann andere Tiergärten gefolgt, so machte der Nürnberger Zoo den Eisbär Flocke sehr bekannt, ohne das er allerdings das Medieninteresse von Knut ganz erreichen konnte. Die Vermarktung des Eisbären Knut ist ein Beispiel, wie perfektes Marketing aussehen sollte. Schon lange vor dem eigentlichen Ereignis wird das Publikum darauf vorbereitet und wenn es dann so weit ist, ist das Interesse sehr groß. Nicht nur Tier können so bekannt gemacht werden, sondern auch Menschen (zum Beispiel Politiker, die noch niemand kennt) und natürlich auch neue Marken.

Sind Tiere als Marketinginstrument sinnvoll

Die Marke Knut der Eisbaer ist auch heute noch, einige Jahre nach seinem Tod, ein wichtiger Bestandteil der Einnahmen des Berliner Zoos. Für Tiergärten, die ohnehin manchmal ums Überleben kämpfen müssen, ist das eine Möglichkeit, finanzielle Engpässe zu überwinden. Das Interesse, das Knut der Eisbaer hervorgerufen hat, ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber Identifikationsfiguren, die Besucher in den Zoo locken, sind auf jeden Fall für ein Marketing sinnvoll, wenn es moderat erfolgt und nicht so überhand nimmt, wie es bei Knut der Fall war.

Artikelserie: Eisbär Knut

Bildquelle: © bierchen – Fotolia.com

Ein Kommentar

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