Erfolg ist ein vieldeutiger, schillernder Begriff – und das gilt um so mehr in einem Glamour-Business wie der Filmindustrie. Erfolgreichste Filme aller Zeiten, das kann schlicht und einfach bedeuten: Welche Filme haben das beste finanzielle Ergebnis eingespielt? Erfolgreich sind aber auch die Filme, die von der Kritik überschwänglich gelobt werden oder bei der jährlichen Oscar-Verleihung in Hollywood die meisten Preise abräumen. Und auch Filme, die ganz unspektakulär und eher im Verborgenen zum Klassiker werden, sind erfolgreich – ganz einfach deshalb, weil das Publikum ihnen über Jahrzehnte und Generationen hinweg die Treue hält.
Auf Zahlen ist Verlass
Zahlen lügen nicht – deswegen zunächst einmal ein Blick auf die Filme, mit denen die höchsten Einspielergebnisse erzielt werden konnten. Da ist die Sache ziemlich eindeutig: Erfolgreichste Filme aller Zeiten sind die Blockbuster der letzten Jahre, die die Massen weltweit in die Kinos lockten.
Ganz vorn: „Avatar“, ein gigantisches Fantasy-Spektakel in 3 D, das sich im Jahr 2009 in der ewigen Einspielrangliste sozusagen von Null auf Hundert katapultiert hat. Bislang hat „Avatar“ in gerade mal fünf Jahren fast 2,8 Milliarden US Dollar eingespielt.
Für ein ähnliches Ergebnis hat der Fast-schon-Klassiker „Titanic“ mehr als 15 Jahre länger gebraucht. Mit knapp 2,2 Milliarden steht James Cameron’s spektakuläres Herz-Schmerz-Drama auf Platz 2 der Rangliste. Der 1997 produzierte Film wurde vor einigen Jahren für die Kinos noch einmal 3D-recyelt – der Popularität des Films hat dies sicher nicht geschadet.
Video: Die 10 Erfolgreichsten Filme aller Zeiten
„And the Oscar goes to…“
„Titanic“ ist übrigens gleich in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahme. Der Film steht nicht nur in der Geldrangliste ganz vorn, sondern führt – zusammen mit „Ben Hur“ aus dem Jahr 1954 – auch die Top Ten der Oscargewinner an. Das ist ungewöhnlich, denn die Filmgeschichte lehrt, dass Kritiker- und Kassenerfolg in der Regel recht weit auseinanderklaffen.
„Titanic“ und „Ben Hur“ konnten jeweils elf der begehrten Trophäen einheimsen. In ähnlicher Weise doppelt erfolgreich war nur der „Herr der Ringe – die Rückkehr des Königs„. Frodo und Co stehen mit 11 Oscars bei der Kritik ganz oben und finden sich auf Platz 8 auf der ewigen Geldrangliste wieder – das kann sich im wahrsten Sinn des Wortes sehen lassen.
Ausnahmen bestätigen die Regel. „Avatar“ zum Beispiel war zwar für neun Oscars nominiert, schnitt aber mit drei Preisen bei der Vergabe eher enttäuschend ab. Angesichts der Kassenlage werden es die Produzenten gerade noch einmal verschmerzt haben. Auch die Harry Potter-Filme, Iron Man 3 und Transformers 3 waren – ebenso wie der ewige „Batman“ und Johnny Depp mit seinen „Piraten der Karibik“ – an den Kinokassen deutlich erfolgreicher als bei der Hollywood-Kritik.
Dauerbrenner
Finanziell erfolgreich sind aber nicht nur die modernen Blockbuster, die mit aufwändigem Merchandising schon im Vorfeld des Kinostarts für Aufsehen sorgen, sondern auch Klassiker, die seit vielen Jahren dauerhaft und stetig im Verborgenen blühen.
Dazu gehören alte Hollywoodproduktionen wie „Vom Winde verweht“ oder „West Side Story„, aber z.B. auch das filmische Schaffen des exzentrischen New Yorker Regisseurs Woody Allen.
Der Mann mit der großen Brille und dem schütteren Haar verdankt seine Popularität weniger dem kommerziellen Massenerfolg als der künstlerischen Haltbarkeit seiner Filme. Insbesondere auf DVD sind Klassiker wie „Manhattan“ und „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten“ echte Dauerbrenner und sorgen für dauerhaft fließende Einnahmen. Der Erfolg im Filmgeschäft hat eben viele Gesichter.
Ebenfalls interessant: Godzilla kommt wieder: Action-Abenteuer in 3D!
Bildquelle: Monkey Business Images / Shutterstock