1000 Folgen Tatort: Das macht die Kultserie so besonders

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Leichenumriss mit Blaulicht
Ursprünglich fand der Tatort wenig Interesse. Zwei Anläufe brauchte WDR-Redakteur Gunther Witte 1970, um die Verantwortlichen bei dem vierteljährlichen Treffen der ARD von seiner Idee einer bundesweiten Krimiserie zu überzeugen. Beinahe 46 Jahre später lief am 13. November der 1000. Tatort im Fernsehen – ein Ende der Reihe ist für viele kaum noch denkbar.

Der Tatort in einigen Zahlen

Seit der ersten Ausstrahlung der Serie am 29. November 1970 haben insgesamt 131 unterschiedliche Ermittler Morde und andere schwere Verbrechen aufgeklärt. Gestorben wurde dabei nahezu immer – insgesamt gab es 2280 Leichen. Zur Sache ging es meist recht schnell – lediglich sechs Minuten dauert es durchschnittlich von der charakteristischen Titelmusik bis zum ersten Opfer.

Rekordhalter ist dabei nach wie vor der Münsteraner Tatort „Die chinesische Prinzessin“, die bereits nach 36 Sekunden ihr Leben aushaucht. In dem Berliner „Machtlos“ hingegen kam – untypisch für die Serie – überhaupt niemand zu Tode. Die größte Reichweite hatte die Serie in den konkurrenzlosen 70er Jahren. Bis zu 25 Millionen Menschen verfolgten die Serie, was einer Einschaltquote von heute traumhaften 70 % entsprach.

Video: 1000. „Tatort“: Lindholm und Borowski im „Taxi nach Leipzig“

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Verschiedene Ermittler für jeden Geschmack

Es ist sicherlich Teil des Erfolges, dass durch die Vielzahl der Ermittler und der Wechsel zwischen den Episoden sehr viele Zuschauer ihre Favoriten begleiten können. Die beliebtesten sind dabei nicht immer die bekanntesten:

  • Finke: Der Kieler Kommissar ohne Vornamen hält in Fanumfragen knapp den ersten Platz
  • Alexander Thiel: Der Münsteraner kommt knapp auf Platz Drei, sein inoffizieller Partner Karl-Friedrich Boerne auf den siebten Rang.
  • Horst Schimanski: Einer der umstrittensten Figuren der Serie, die rauchte, fluchte, trank und selbst ihre M65-Feldjacke zum Kult werden ließ. Er belegt Platz Zehn.
Achtung aufgepasst!
Der unbeliebteste Ermittler aller Zeiten ist übrigens Ernst Roiter, der zwar nur zwei Jahre lang von 1996-98 in Berlin ermittelte, in dieser kurzen Zeit aber in zwölf Folgen zu sehen war.

Inzwischen ein fester Termin am Sonntagabend

Es ist allerdings nicht allein diese Vielfalt, die den Tatort zum Kult werden ließ. Wie nur wenige Serien hat der Tatort es verstanden, sich einerseits selbst treu zu bleiben, andererseits aber auch den Geist der Zeit aufzugreifen.

Die Kommissare der 70er Jahren haben in ihrem Gestus und ihrer Ermittlungsweise nur noch wenig mit ihren aktuellen Kollegen gemeinsam. Durch die wechselnden Regisseure und Charaktere wurde dem Tatort so mancher Fehltritt und auch Skandal – nahezu jedes Jahr entstand um mindestens eine Folge eine mediale Kontroverse – verziehen.

Ein Konzept mit vielen Stärken

Die Wandelbarkeit durch viele Teams – ursprünglich sollten dadurch die Kosten für die regionalen ARD-Ableger verteilt werden – macht den Tatort zu einer seltenen Ausnahme. Da sich zudem viele unterschiedliche, aber erfahrene Regisseure abwechseln, entsteht eine seltene Kombination aus Tradition und Innovation. Wohl keine andere Krimiserie wird von so vielen und unterschiedlichen Alters- und Gesellschaftsklassen gesehen. Der Kult wird sich deshalb auch in Zukunft noch lange fortsetzen.

Titelbild: ©istock-fergregory 

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