Shoppen kann glücklich machen. Aber so sehr man Schnäppchen auch liebt – daten konnte man sie bisher nicht. In Schweden hat der Schnäppchenhändler Fyndiq das geändert. Er bietet seit Weihnachten eine Tinder-ähnliche App für Schnäppchenliebhaber an. Wir erklären, wie das funktionieren kann. Und dürfen vielleicht auch bald selber in den Genuss kommen, unsere große Schnäppchen-Liebe in der Masse der Produkte zu finden.
Casual Shopping – sofort das Richtige finden
„Du willst das Richtige finden, aber es soll nicht zu kompliziert sein.“ So beschreibt der Vertriebschef und Mitbegründer von Fyndiq, Fredrik Norberg, die Gemeinsamkeit zwischen seiner neuen Shopping-App „Fyndswipen“ und der Dating-App Tinder. Die App wurde kurz vor Weihnachten in Schweden eingerichtet, um die Suche nach günstigen Weihnachtsgeschenken zu erleichtern. Nun soll sie auch für allgemeinere Zwecke konfiguriert werden. Norberg erklärt: „Wir sahen, wie viele Menschen Tinder benutzen und da wurde uns klar: Wenn Tinder ‚casual dating‘ ist, dann sind wir ‚casual shopping‘.“
Einkaufen und Dating sind aber ziemlich verschiedene Dinge. Inwiefern können sich die Apps ähneln? Die YouTuberin Therese Lindgren hat die App getestet und erklärt, wie man sie benutzt: Man gibt Alter und Geschlecht (er, sie oder neutral) ein, entweder von sich selbst oder von der Person, für die man shoppen will. Dann zeigt die App ein Produkt an. Wenn es einem gefällt, wischt man nach rechts und wenn nicht, nach links. Die Sachen, die man mag, werden in einer Liste gesammelt.
Video: My Favorite Shopping Apps!
Mobil erfolgreich
Fyndiq wurde 2010 in Schweden gegründet und hat seitdem mehr als 1.500 Händler für ihre schwedische Seite unter Vertrag genommen. In ihrem Shop werden über 500.000 Produkte angeboten. Seit Juni 2010 ist der digitale Schnäppchenhändler auch in Deutschland online. Die Deutschen kaufen sehr preisbewusst ein – so die Begründung, warum Deutschland das erste Land neben Schweden ist, in dem der Anbieter aktiv ist. Im Unterschied zu Amazon bietet er keine eigenen Produkte an. Stattdessen stellt er Artikel verschiedener Händler zusammen und man bekommt stets den günstigsten Preis für ein Produkt angezeigt. Wer mehrere Artikel bestellt, bekommt sie vom jeweiligen Händler zugesandt, zahlt jedoch nur einmal Versandkosten.
Der Launch der App war ein logischer Schritt, weil fast 40 Prozent der Fyndiq-Einkäufe über Smartphones und andere mobile Geräte getätigt werden. Im letzten Jahr wurde schon eine mobile Seite bereitgestellt. Nun wurde sie um die App ergänzt. Sie wertet Alter und Geschlecht der Kaufenden aus und zeigt die am besten bewerteten Produkte als erstes an. Schon jetzt zählt der Schnäppchen-Finder zu den Top Ten der am meisten heruntergeladenen kostenlosen iOS-Apps.
Auch in Deutschland benutzen mehr als die Hälfte der Online-Käufer ein mobiles Endgerät für ihr Online-Shopping. Ob die App auch in Deutschland umgesetzt werden soll, ist aber noch nicht bekannt. Wer sich die Angebote dennoch nicht entgehen lassen möchte, kann schon jetzt auf der Seite stöbern. Vielleicht findet man ja auch so schon das eine oder andere Produkt, das man sich gerne mal in echt anschauen möchte.
Titelbild: © Flickr Heart Kevin Dooley CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten