Früher war alles irgendwie übersichtlicher: Um mit einem Freund zu sprechen, rief man ihn an; um eine Reise zu planen, ging man ins Reisebüro und für den Online-Einkauf gab es nur Ebay. Diese analoge Welt kennt kaum jemand unter 20 und die digitale ändert sich von Tag zu Tag: Responsive und Flat Designs, Mobile Apps und Soziale Netzwerke sind die besten Beispiele dafür. Auch Webseiten-Domains werden spezieller. Neue Top Level Domains (TLDs) haben 2014 erneut das Internet revolutioniert.
Es gibt so viele Seiten im Internet, dass Firmen und Privatpersonen versuchen, sich durch spezielle Endungen voneinander zu unterscheiden. Dann sieht der User auf den ersten Blick, worauf er klickt. Bis vor einigen Jahren gab es fast nur Länder-Domains wie .de und .at sowie generische Domains wie .com und .net.
Regional- und branchenspezifisch
Heute kann man bereits an den Endungen der Webseiten-Adressen erkennen, dass sie zum Beispiel aus Berlin oder Bayern stammen, oder dass es sich um einen Reiseblog handelt. Immer häufiger trifft man auf geografische Städte-Domains, branchenbezogene Domains oder E-Commerce- und Markenendungen. Über 700 neue Domainnamen wie .berlin, .style oder .business kann man zum Beispiel bei 1&1 registrieren lassen. Die Seite gibt einen Überblick über klassische und neue TLDs.
Video: So verändern die neuen Domain-Endungen das Internet
Zehn Jahre lang in Planung
Seit 2014 schaltet die globale Internetbehörde Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) neue nachgefragte TLDs frei. Zehn Jahre lang wurde die Öffnung vorbereitet, fast 2000 Firmen hatten sich zwei Jahre zuvor mit Vorschlägen beworben. Ziel: Mehr Vielfalt und Wettbewerb im Netz, denn es sind immer weniger der klassischen Domainadressen verfügbar.

In der Bewerbungsphase schlossen sich Interessenten in Vereinen oder Kapitalgesellschaften zusammen, um für eine TLD zu werben. So wurde zum Beispiel die „dotBerlin GmbH & Co. KG“ gegründet, um sich für die Hauptstadt als TLD zu werben. Der Internetriese Google interessiert sich für über hundert Domainendungen und ersteigerte unter anderem die .app für 25 Mio. Dollar.
Was sind Domains überhaupt?
Domains sind Internetadressen. Der Domainname hat an sich keine technische Bedeutung, sondern ist die nutzerfreundliche Benennung der IP-Adresse. Eine Domain ist mehrfach strukturiert: Die Third-Level-Domain steht für das WWW am Anfang jeder Adresse; die Second-Level-Domain ist der Name der Seite vor dem zweiten Punkt; die Top-Level-Domain ist der letzte Teil der Adresse und ihre höchste Ebene.
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