Ironie des Schicksals: Marlboro-Mann verstirbt an Raucherlunge

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rauchender mann

In den 1970er Jahren wurde der US-Amerikaner Eric Lawson als rauchender Cowboy aus der TV- und Plakat-Werbung des Zigarettenherstellers Marlboro weltbekannt. Wie seine Ehefrau Susan nun bekanntgab, ist Lawson bereits am 10. Januar im Alter von 72 Jahren in seinem Haus in San Luis Obispo/Kalifornien an der sogenannten Raucherlunge gestorben.

Zwischen 1978 und 1981 verkörperte der Schauspieler (u.a. Nebenrollen in den Serien „Bonanza“, „Die Straßen von San Francisco“, „Drei Engel für Charlie“) den Marlboro-Mann. Lawson förderte damit das männlich-verwegene Image des Rauchens, das in weiten Teilen der Welt als Sinnbild für den American Way of Life galt. Seine Schauspielkarriere musste er 1997 in Folge eines Unfalls bei Dreharbeiten beenden.

Lawson, der bereits im Alter von 14 Jahren mit dem Rauchen begonnen hatte, legte in späteren Jahren eine komplette Kehrtwende ein: Als in der Welt die Gefahren des Rauchens immer tiefer in das Bewusstsein der Menschen vordrangen, trug der einstige Werbe-Star seinen Teil zur gesundheitlichen Aufklärung bei, indem er seine frühere Rolle in der TV-Show „Entertainment Tonight“ parodierte.

„Die Zigaretten hatten ihn im Griff“

In seiner Mission als Aufklärer mag Lawson einige Menschenleben gerettet haben, sein eigenes Schicksal war zu diesem Zeitpunkt aber bereits besiegelt. Über Jahre von den Symptomen der Raucherlunge (medizinischer Begriff: chronisch obstruktive Bronchitis) geplagt, gab es für ihn nun keine Rettung mehr. Auch in Deutschland leiden schätzungsweise drei bis fünf Millionen Menschen unter dieser unheilbaren Atemwegserkrankung.

Lawsons Witwe wies gegenüber der US-Nachrichtenagentur „Associated Press“ auf die Macht der Nikotinsucht hin, der sich ihr Mann jahrzehntelang nicht entziehen konnte: „Er wusste, dass die Zigaretten ihn im Griff hatten. Er wusste, dass sie nicht gut für ihn waren. Er wusste das alles, aber er konnte nicht damit aufhören.“ Lawson hinterlässt sechs Kinder, 16 Enkel und elf Urgroßenkel.

Nicht der erste tote Marlboro-Mann

Eric Lawson war einer von rund einem Dutzend Werbe-Cowboys, die zwischen 1954 und 1999 für den berühmten Zigarettenhersteller die Werbetrommel rührten. Nicht ganz zufällig ist er daher auch nicht der einzige Marlboro-Mann, der aufgrund der Folgen des Rauchens verschieden ist.

Bereits 1987 ist David Millar wie nun Lawson an der Raucherlunge gestorben. Fünf Jahre später folgte Wayne McLaren als das wohl berühmteste Marlboro-Werbegesicht im Alter von 51 Jahren. Bei ihm wie auch bei David McLean im Jahr 1995 war Lungenkrebs die Todesursache. McLaren hatte dabei durch Fotos vom Totenbett die amerikanische Öffentlichkeit schockiert und damit das Bewusstsein für die Risiken des Rauches geschärft.

Konsequenzen für Philip Morris?

US-Medien berichten, dass der rauchbedingte Tod des bereits vierten ehemaligen Marlboro-Manns den Mutterkonzern Philip Morris teuer zu stehen kommen könnte – ist er doch Wasser auf die Mühlen der Kritiker, die dem Unternehmen seit Jahren vorwerfen, die Verbraucher viel zu lange über die Gefahren des Rauchens hinweggetäuscht hat.

Neben Schadensersatzzahlungen fordern die Gegner unter anderem eine große TV- und Anzeigenkampagne, in der Philip Morris und andere US-Zigarettenhersteller öffentlich zu Kreuze kriechen. Eine Kuriosität bleibt also: Obwohl der Marlboro-Mann bereits vor 15 Jahren aus der Werbung verschwunden ist, holt er seine Erschaffer immer wieder ein.


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Bildquelle: © c.heusler – Fotolia.com

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