Mit dem von Jörg Pilawa moderierten Quizduell hat die ARD im Vorabendprogramm ein Fernseh-Experiment gestartet, das voll auf Interaktion mit den Zuschauern setzt. Via Smartphone-App können Fernsehzuschauer als das „Team Deutschland“ gegen vier Kandidaten im Studio antreten und sogar Geld gewinnen. Zumindest theoretisch, denn technische Probleme und ein Hackerangriff verhinderten bei der Premiere der Sendung, dass die mehr als 187.000 registrierten App-Nutzer gegen die Studiokandidaten spielen konnten.
Eine App kommt ins Fernsehen
Die Regeln der neuen Vorabendshow sind einfach: In der ersten Spielrunde beantworten die vier Kandidaten im Studio binnen einer Minute möglichst viele Fragen, jede richtige Antwort ist 2.000 Euro wert. Um die Gesamtsumme spielen im Anschluss das Kandidatenteam und alle registrierten Nutzer der Quizduell-App gleichzeitig. Dabei werden die jeweils drei Fragen aus einem von maximal sechs Themengebieten zunächst per App an Team Deutschland gestellt und online beantwortet.
Gewertet wird die Antwort, die von der Mehrheit der App-Nutzer ausgewählt wurde. Dann beantworten die vier Studiokandidaten die Fragen, jede richtige Antwort bringt dem jeweiligen Team einen Punkt.
Das Team mit den meisten Punkten am Ende gewinnt den ausgespielten Geldbetrag. Der wird entweder unter den Kandidaten aufgeteilt oder es werden per Zufallsgenerator zehn Gewinner von Team Deutschland ermittelt, die sich über den Geldgewinn freuen dürfen.
Video: Hackerangriff beim Quizduell
„Ja, wir sind wohl gehackt worden“
Livesendungen im deutschen Fernsehen sind rar geworden. Umso größer war das mediale Interesse am Experiment der ARD, die mit Jörg Pilawa einen erfahrenen Routinier in Sachen Quiz verpflichten konnten.
Und der bewies bei der Premiere Nervenstärke und Humor, denn schon nach wenigen Minuten Sendung war auch dem letzten Zuschauer klar: Das klappt heute nicht. Nutzer der App konnten sich nicht mit den Servern der ARD verbinden, statt Fragen erschien auf dem Display nur eine Fehlermeldung. Statt gegen Team Deutschland spielten die Kandidaten in der Folge gegen das Studiopublikum, das in weiser Voraussicht der Produktionsfirma mit Abstimmgeräten ausgestattet wurde.
Spott, Anerkennung und eine Einladung
Nach der ersten Werbepause verkündet Jörg Pilawa, dass die Server überlastet seien, ein Hacker würde mehr als 15.000 Quizduell-Server blockieren. Schon während der Livepremiere wurde via Twitter ausgiebig über den missglückten Start gelästert.
Auch über die Motivation des Hackers wurde gemutmaßt, ob es sich bei ihm etwa um einen Fan der Serie „Verbote Liebe“ handele, der nicht akzeptieren wolle, dass der Sendeplatz der Soap für das Quiz freigeräumt wurde.
Moderator Pilawa sprach zum Ende der Übertragung eine freundliche Einladung an den Hacker aus und lud ihn als Kandidaten in eine der kommenden Sendungen ein. Bisher scheint dieser die Einladung jedoch nicht angenommen zu haben.
Weiter geht’s, und bald auch mit App
Neben dem möglichen Hackerangriff räumte die Produktionsfirma nach der Sendung auch weitere technische Probleme ein. An diesen werde intensiv gearbeitet, um wenigstens ab der zweiten Woche die versprochene Interaktivität zu bieten. Es bleibt also spannend.
Ebenfalls interessant: Gaming-Trend: 24 Millionen Nutzer von Spiele-Apps & Browser-Games