Dauerwelle & Co.: die Trends der 90er-Jahre

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Blauer 90er Sticker

Erst 20 Jahre und doch schon eine Ewigkeit her: die Zeit kurz nach der Wende und kurz vor dem Zeitalter der Mobiltelefone, E-Mail-Kontakte, Social Media und des Euro. Und wie haben wir damals eigentlich ausgesehen?

Allgemeines Gekräusel auf den Köpfen

Mini-Pli und Extremkrause, Vokuhila (vorne kurz, hinten lang) – die Frisuren der 90er Jahre waren aus heutiger Sicht gewöhnungsbedürftig. Männer und Frauen trugen eine Art Einheitslook, gern bis zum Kinn und länger, aber vorwiegend lockig, vor allem bei hoher Luftfeuchtigkeit. Ein Blick auf die Fotos prominenter Zeitgenossen in jenen Jahren bestätigen die Dauerwelle als einen der Top Trends in Ost und West, der manchmal eher einer „Powerwelle“ gleichkam. Mancher Fußballer überstand damit garantiert ungekämmt selbst die Nachspielzeit. Nur im Regen sahen auch die Sieger aus wie begossene Pudel. Praktisch in der Pflege, aber meistens unkleidsam nahm sich die generationenübergreifende Modewelle auf den Köpfen bis kurz vor dem Millennium aus. Hairstyle war ein Fremdwort, das höchstens Friseure kannten.

Die Mode der 90er Jahre präsentierte sich nicht gerade zurückhaltend. Zu den Top Trends gehörten bauchfreie Tops in Knallfarben und zerrissene Jeans im Vintage-Look. Das Jahrzehnt der Karottenhosen und Schulterpolster war passé. Dafür drückte sich vor allem im Kleidungsstil der Jugend aus, welche Musikrichtung bevorzugt wurde. Girlies standen auf Blümchen und Lucilectric, liebten Rasta-Look und knappe Outfits, Nirvana-Anhänger outeten sich durch punkige Klamotten. Die U-100-Senioren ab 40 trugen ihre bunten Jacketts aus den 80ern auf. Neon-Farben bei Kleidung, Kosmetik und Schuhen waren total angesagt. 9,50 DM kostete ein Pfund Kaffee im Jahr 1995, „Coffee to go“ war nur selten zu haben, höchstens beim Kaffeeröster im Stehen. Coffee Shops, Bagles & Co. hatten sich noch nicht als hippe Treffpunkte durchgesetzt.

Viel los in den 90ern in Deutschland

Als Blockbuster im Kino punkteten „Titanic“, „König der Löwen“ und „Pretty Woman“. Auch die Top Hits der 90er Jahre waren eher gefühlig: Songs wie „Wind of Change“ (Scorpions) über „Conquest of Paradise“ (Vangelis) bis „Time to Say Goodbye“ (Sarah Brightman/Andrea Bocelli) führten die Charts an. 1999 räumte Lou Bega mit „Mambo No. 5“ ab. Die 1989 in Berlin gestartete Loveparade entwickelte sich zum Massen-Event der Technofreaks und Raver.

Achtung aufgepasst!

1990 fand in Berlin der Vollzug der Wiedervereinigung statt:

Wörter wie „Ossi“, „Wessi“, alte und neue Bundesländer machten die Runde. Berlin war wieder Hauptstadt Deutschlands, 1995 verhüllten Christo und Jeanne-Claude den Reichstag, 1998 übernahm Rot-Grün unter Kanzler Schröder die Regierung.

Die Haare wurden glatter, die Zeiten technischer

Die neuen Medien veränderten das Lebensgefühl global. Virtuelle Kontakte ersetzten zunehmend die direkte Kommunikation. Es bleibt die Rückschau auf ein buntes und speziell für Deutschland sehr prägendes Jahrzehnt. Der 3. Oktober erinnert uns jedes Jahr wieder daran.

Bildquelle: © Daniel Ernst – Fotolia.com

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