Die Tennislegende und dreimaliger Wimbledon-Sieger Boris Becker steht mal wieder in den Schlagzeilen Diesmal sind aber nicht seine Ex-Frau Barbara Becker, die jetzige Ehefrau Lilly Becker („Let’s Dance“) oder andere Frauengeschichten schuld. Becker beglich am Rande der French Open in Paris Außenstände rund um seine Finca Son Coll auf Mallorca und wehrte somit eine drohende Zwangsversteigerung ab.
Das war passiert
Boris Becker hatte mal wieder Ärger mit seiner mallorquinischen Finca Son Coll in der Gemeinde Artà. Ein Blick zurück zeigt, dass die Probleme schon viel früher begannen – es scheint so, als ob ein Fluch auf dem Grundstück läge. 1997 erwarb Boris das Anwesen für rund eine Millionen Mark. Während der Bauphase Anfang 2000 traten die Probleme allmählich ans Tageslicht – Bauverstöße, Bußgelder und Gerichtsverfahren. Zwischenzeitlich drohte sogar ein Baustopp und Neubauten mussten abgerissen werden. 2005 konnte die Villa endlich fertiggestellt werden und die Einweihung viel glamourös aus. Daher ist es sehr verwunderlich, dass Boris das 15 Millionen Euro Anwesen auf Mallorca bereits ein Jahr später wieder verkaufen wollte.
Der Ärger lies nicht lange auf sich warten
Sieben Jahre später, im Jahr 2012, stand eine erste Pfändung vor der Tür. Auslöser war, dass Boris der Gartenbaufirma Jardins de Alfabia eine beachtliche Summe schuldete. Im September wurde die Zwangsversteigerung in letzter Minute gestoppt, indem er die rund 350.000 Euro, die er der Gartenbaufirma schuldete, zahlte. Damals lag der Schätzwert der Finca nur noch bei 8,5 Millionen Euro.
Achtung!
Die Gartenbaufirma war nicht der einzige Gläubiger, der noch auf Zahlung wartete. Dem spanischen Bauunternehmen Melchor Mascaró schuldete Beckers Firma Goatbridge SL, inklusive Verzugszinsen und Prozesskosten, nämlich über 500.000 Euro.
Deswegen fiel im Dezember letzten Jahres in Palma das Urteil und eine Zwangsversteigerung wurde am 5. Juni um 09:45 angeordnet. Das Haus mit 3000 Quadratmeter Wohnfläche und mit 26 Hektar Grundstück sollte für rund 7 Millionen Euro unter den Hammer kommen. Doch auch wie beim letzten Mal hat Becker die Zwangsversteigerung abwenden können. Am 4. Juni, also einen Tag vor der Versteigerung, überwies Boris seinem spanischem Anwalt die 555.351,76 Euro und dieser übergab den Scheck dem Gläubiger. Es ist nicht bekannt, ob er wegen seinen Trainerverpflichtungen bei der French Open oder einfach aus Gewohnheit so spät überwiesen hat.
Wie soll es weitergehen?
Bei dem ganzen Ärger, den Becker mit dem Anwesen hat, wird er wohl froh sein, wenn dieses nun endlich verkauft wird. Genau deswegen hat er auch wohl seine Schulden gezahlt – er möchte anscheinend mehr als 7,2 Millionen für das ursprünglich 15 Millionen Euro teure Anwesen haben. Bereits fünf Makler haben das Objekt seit Jahren in ihrem Katalog, doch bis jetzt hat sich noch kein Käufer gefunden.
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