Seit dem 1. Januar läuft Ben Stillers neuer Film „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ auch in den deutschen Kinos und liefert einen herzerwärmenden Einblick in das Leben eines großen Träumers. Dabei ist der Film mehr als nur eine reine Komödie, sondern ein opulentes Epos über die Macht der Fantasie und die Versuchung des Abenteuers.
Walter Mitty: Die Liebe in Gedanken
Eigentlich ist Walter Mittys (Ben Stiller) Leben ganz klar geordnet. Seit 16 Jahren hält er den selben geordneten Job im Archiv des „LIFE“-Magazins. Während andere große Abenteuer erleben und auf Zelluloid bannen, verwaltet Walter im Archiv die Negative.
Ausgerechnet jetzt bekommt Walter mit Ted einen neuen Vorgesetzten: Der Vorzeige-Yuppie wird ihm als Transition Executive vor die Nase gesetzt und soll den Übergang des „LIFE“-Magazins betreuen. Aus der festen Größe in der Zeitschriftenlandschaft soll nämlich in Zukunft eine reine Online-Präsenz werden.
Einziger Lichtblick dieser Übergangsphase ist Walters Kollegin Cheryl (Kristen Wiig), in die Walter heimlich verknallt ist. Dabei kann er sich ihr unmöglich annähern, selbst für ein virtuelles Anstupsen fehlt es dem schüchternen Archivar an Persönlichkeit. So bleiben Walter zunächst nur seine Tagträume, in denen er die Abenteuer und Reisen aus den Fotos in sein eigenes Leben übergehen fühlt.
Ein folgenschweres Fehlen
Das alles soll sich für Walter ändern, als sein Chef ihm das abschließende Titelblatt der letzten Ausgabe vorstellt. Das Negativ des Weltenbummlers Sean O’Connell (Sean Penn) fehlt nämlich in Walter Mittys Sammlung und so puzzlet Walter sich aus dem Rest des Films eine Reiseroute zusammen, um sich auf die Spuren des Negativs zu begeben.
Dabei beginnt für den schüchternen Walter Mitty ein sehr reales Abenteuer, das sich in jeder Hinsicht mit seinen Tagträumereien messen kann. Und auch Cheryl sollte sich doch von seiner Weltreise und dem veränderten Mann beeindrucken lassen…
Ein Leben wie ein Traum
Mit Ben Stiller auf dem Regiestuhl und in der Hauptrolle sollte das Kinopublikum eigentlich eine Komödie erwarten können, dabei bietet Stillers neuer Film so viel mehr. Vor allem visuell weiß Stiller es, den Kopf eines Tagträumers auf die Leinwand zu holen und findet eine Balance zwischen Kitsch und Opulenz.
Die strikten Sequenzen im Büro der Redaktion wechseln sich immer wieder ab mit den fantastischen Ausblicken in die unberührten Landschaften und abenteuerlichen Ecken der Welt. Die stete Reise und die Sehnsucht nach dem großen Abenteuer fängt der Film in wunderbaren Bildern auf, die sich über vor allem über das Medium Fotografie wunderbar einbetten.
Ben Stillers neuer Film: Ein voller Erfolg
Ob für Cineasten oder Träumer, Walter Mittys Abenteuer bieten reichlich Leinwand für die Sehnsucht nach der großen Flucht. Dank seiner opulenten Inszenierung, Stars wie Ben Stiller und Sean Penn und vor allem der großartigen Bildästhetik ist der Film genau die Flucht, die man sich für einen grauen Winter erhoffen kann. Fantasievoller und herzlicher lassen sich zwei Stunden derzeit kaum verbringen.
Ebenfalls interessant: Ein Kinobesuch will vorbereitet sein