Im Portrait: die 5 wertvollsten Marken im Printbereich

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Die Zeitungswelt befindet sich auch heute weiterhin im Wandel

Die Zeitungswelt befindet sich auch heute weiterhin im Wandel

Die seit mehr als einem Jahrzehnt anhaltende Branchenkrise entzieht selbst etablierten Titeln zunehmend die wirtschaftliche Überlebensgrundlage. Das Internet verstärkt den Medienwettbewerb, sodass sich starken Print-Marken Chancen auftun, schwachen hingegen Untergangsszenarien drohen. Doch welche Titel gehören zu den wertvollsten Marken in Deutschland?

Die Auflage: Stagnation auf hohem Niveau

Gemessen an den wichtigsten Kennzahlen sind es ausnahmslos die klassischen Nachrichtentitel, die sich dauerhaft am Markt behaupten können. Neben den Wochenmagazinen SPIEGEL und ZEIT nehmen nach wie vor die Tageszeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung und Bild eine herausragende Stellung ein.

Gemessen an der verkauften Auflage ist die Bild-Zeitung die erfolgreichste Printmarke Deutschlands. Mit knapp 2,5 Mio. verkauften Exemplaren pro Tag liegt sie weit vor den Konkurrenten Süddeutsche Zeitung (420.000) und FAZ (340.000) sowie den wöchentlich erscheinenenden Publikationen Spiegel (880.000/Wo.) und Zeit (500.000/Wo.). Allerdings verzeichnet sie seit Jahren auch einen stärkeren Auflagenschwund als alle ihre Konkurrenten. Lediglich ZEIT und Süddeutsche verzeichneten in den letzten Jahren überhaupt einen Anstieg ihrer Auflage.

Die 5 wertvollsten Marken: Erst kommt die BILD-Zeitung, dann die Süddeutsche, gefolgt von der FAZ. SPIEGEL und ZEIT belegen die darauffolgenden Plätze, da sie nur wöchentlich erscheinen.

Erfolg durch Digitalisierung und Diversifizierung

Das Print-Geschäft lebt zudem im Wesentlichen von den Erlösen auf dem Werbemarkt. Experten gehen davon aus, dass eine gesunde Marke etwa ein Drittel ihres Erlöses über den Vertrieb und zwei Drittel über den Verkauf von Werberaum erwirtschaftet. Auch wenn die genannten Titel diesen Vorgaben nicht entsprechen, sollten sie aufgrund ihrer strategischen Ausrichtung bald in die wirtschaftliche Gewinnzone zurückkehren. So hat die Bild mit Bild Plus ein gangbares digitales Bezahlmodell entwickelt und auch ihre Konkurrenten ziehen bereits nach. Hinzu kommt, dass die Verlage aller Blätter zunehmend ins Internet investieren und ihre Marken nicht zuletzt über Ergänzungen und Erweiterung sinnvoll restrukturieren – so etwa mit Titeln, wie faz.net Karriere SPIEGEL, ZEIT Wissen oder BILDblog.

Nicht zuletzt spielt für den Wert einer Print-Marke die wirtschaftliche Situation der Verlage eine bedeutende Rolle. Sowohl Springer (Bild), als auch der SPIEGEL-Verlag und der F.A.Z.-Verlag sind wirtschaftlich eigenständig und gehören zu den stabilsten Verlagsunternehmen in Europa. So verkraftete Letzterer sein Bilanzdefizit von 4,3 Mio. im Jahr 2012 auch deswegen so gut, weil er von einer finanzkräftigen Stiftung finanziert wird.

Guter Journalismus als Überlebensstrategie

Nicht zuletzt bestimmt sich der Wert einer jeden Print-Marke stets über ihre öffentliche Glaubwürdigkeit. So gehören alle fünf Titel stets zu den meistzitierten Medien in Deutschland. Ein Beleg dafür, dass attraktiver Journalismus zum Kerngeschäft jeder erfolgreichen Marke gehört.

Bildquelle: © jogyx – Fotolia.com

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